Jubiläumsfest

Pecher bei der Arbeit

Die Pecherei und die Köhlerei sind zwei traditionelle Handwerke, deren Wurzeln bis in die frühe Steinzeit zurückreichen: Die Harzgewinnung und die Herstellung von Holzkohle haben gerade im südlichen Niederösterreich historisch eine beachtliche Rolle gespielt. Im Rahmen eines LEADER-Projekts soll die wirtschaftliche Bedeutung und das Potential beider Handwerke in den Vordergrund gerückt werden: Am 21. und 22. Mai findet daher eine Festveranstaltung und eine Wandertour rund um Markt Piesting im Bezirk Wiener Neustadt-Land statt.

Die Köhlerei und die Pecherei in Niederösterreich wurden im Jahr 2011 von der österreichischen UNESCO-Kommission in das nationale Verzeichnis als immaterielles Kulturerbe aufgenommen. Zum Zeitpunkt der Aufnahme in das Verzeichnis gab es in Niederösterreich nur mehr acht Pecher und einen verarbeitenden Betrieb. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die Feier des 10-jährigen Jubiläums auf das heurige Jahr verschoben. 

Festveranstaltung und Wandertour für Ende Mai geplant

Seit dem Mittelalter ist belegt, dass die Föhrenwälder in der Region Triestingtal Harz lieferten, um zu Terpentinöl und Kolophonium verarbeitet zu werden. Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums hat der Verein „Die KEAföhrenen“ gemeinsam mit den letzten Köhlern der Region eine Broschüre über die beiden Handwerke herausgebracht. Der Verein mit Mitgliedsbetrieben aus dem Piesting- und Triestingtal ist aus dem LEADER-Projekt Schwarzföhre 2.0 hervorgegangen und hat sich die Pflege des immateriellen Kulturerbes der Pecherei zur Hauptaufgabe gemacht. Im Zuge des Projekts sind unter anderem eine öffentliche Festveranstaltung sowie eine familiengerechte Wandertour am 21. und 22.5.2022 im Rahmen des Museumsfrühling Niederösterreich geplant. Eine dreitägige Veranstaltung inklusive Festakt findet vorverlegt im Pechermuseum Hernstein statt.