Im Gemeindegebiet von Furth an der Triesting findet man eine reiche Pflanzenwelt. Wichtige Faktoren dafür sind die Lage am Rand der Niederösterreichischen Voralpen, die vielfältige Geologie und Landschaft mit einem hohen Waldanteil und verschiedenen Wiesentypen. Das Klima vermittelt zwischen dem humiden Randalpenklima und dem pannonisch beeinflussten Alpenostrandklima.
![Josef Greimler Das Helm-Knabenkraut (Orchis militaris) wächst auf trockenen bis feuchten Magerwiesen]()
Man findet also neben den für das Gebiet typischen Pflanzen auch solche der höheren Alpen (unter anderem Eiszeit-Relikte) vor allem in schattigen, kühlen Lagen und solche, die es aus den warmen Tieflagen des Ostens noch in die sonnigen Gipfellagen schaffen. Unter Einbeziehung der historischen und neueren Angaben aus der Literatur und der Herbar-Datenbank JACQ der Universität Wien konnten 803 verschiedene wild-wachsende Pflanzen nachgewiesen werden, wovon 27 nur vor dem Jahr 2000 dokumentiert sind.
![Josef Greimler Der Moorenzian (Swertia perennis) wächst in kalkreichen Niedermooren und Quellfluren]()
Von den 776 nach dem Jahr 2000 nachgewiesenen Pflanzen (inklusive einiger Hybriden und zusätzlicher Unterarten) sind 718 Arten einheimisch oder sehr alte Einwanderer (Archäophyten), weitere 60 sind sogenannte Neophyten, also Arten die nach dem Jahr 1492 (Entdeckung Amerikas) direkt oder indirekt vom Menschen eingeführt wurden.
Eine naturnahe Waldbewirtschaftung und vor allem die nachhaltige Nutzung der artenreichen Mager-Wiesen und Feuchtlebensräume sind essentiell für eine hohe Vielfalt mit vielen seltenen und gefährdeten Arten. Nach der aktuellen Roten Liste sind 138 der rezenten und 12 der nach dem Jahr 2000 nicht mehr gefunden Pflanzensippen gefährdet (inklusive Vorwarnstufe). Viele der stark gefährdeten Pflanzen besonders der Feuchtlebensräume sind heute oft auf nur sehr kleinen Flächen zu finden.
Besonders den Landwirten und Landwirtinnen, welche die artenreichen Feuchtlebensräume und die zum Teil noch in größeren Flächen vorhandenen Magerwiesen nachhaltig bewirtschaften und so zu einer hohen Artenvielfalt beitragen, gebührt großer Dank!
Der ausführliche Artikel dazu ist in der Online-Zeitschrift BCBEA: Biodiversität und Naturschutz in Ostösterreich, Nr. 8/1, Dezember 2024 enthalten und online abrufbar.
Ao.Univ.-Prof.i.R. Dr. Josef Greimler, 2560 Berndorf![Josef Greimler Das Schmalblatt-Waldvöglein (Cephalanthera longifolia) wächst v. a. im Kalk-Buchenwald]()
![Josef Greimler Der Felsen-Goldlack (Erysimum sylvestre) wächst auf felsdurchsetzten Standorten und in Föhrenwäldern]()